Virginia

,Nachdem wir die Outbanks verlassen hatten, erreichten wir Newport, dann Richmont. WIr waren müde, eine Wiedeholung der letzten Nacht wollten wir unbedingt vermeiden. Wir suchten eine bequeme Hotellösung und fanden diese in Richmont. Ein bischen Kartoffelsuppe mit Wursteinlage, einige Schluck IPA und wir fielen ins Bett.

 

Das Frühstück am Morgen als Alternative zum täglichen Müsli und zum psychologischen Wiederaufbau: amerikanisch, bestehend aus Kaffee, O-saft, Erdbeerlimonade, Omelette bzw. Rührei, Bacon, Hashbrowns (Kartoffelgeschnetzeltes mit brauner Kruste), Tomatensoße mit ein wenig Fleischeinlage, Jalapenos und Frühlingszwiebel oder einfach brauner Toast mit i-Butter, hinterher Pfannkuchen mit Pekanüssen, Marplesirup oder Marmelade. Mittagessen kann man sich dann sparen.
Gut gestärkt ging’s dann wieder in die Appalachen. Zunächst südlich auf dem Blue Ridge Parkway bis zum nächste Campground (Otter Creek Recreation Aerea), mal eben 100 km, aber kühle 25 Grad. “MOSQUITOS?” “NOT SO BAD” 🙂 Wir waren mit dem Camp Host und noch einem älteren Herren die einzigen Camper. Man unterhielt sich natürlich übers Wetter, amerikanische Riesenwohnmobile mit slide outs ( einfache Grundausstattung, 250.000 $), die Tiere in den NPs u.a. Gegen Abend flatterte dann noch eine Einladung zum morgendlichen Kaffee mit dem Parkranger ins Womo. Alles war wieder gut bis auf die vielen juckenden Mückenstiche.

Vor dem Einladungskaffee gabs dann unser geliebtes Müsli, denn wenn zum Camperkaffee geladen wird, gibts auch nur Kaffee, allenfalls ein kleines Sweetie. Und so war es denn auch. Alle standen nach amerikanischer Art um den Tisch, tranken Kaffee und quasselten drauf los.
Es dauerte aber nicht lange und wir waren wieder auf der Piste. Der Blue Ridge Parkway wird in Höhe von Waynsboro zum Skyline Drive, der auf dem Appalachenkamm durch den Shenandoah NP führt. Nächster Halt: Loft Mountain Campground. Hier wollten wir mal wieder ein bisserl wandern.

Tags drauf ziehen wir dann los, erst mit dem Auto zum Trailhead, dann den Einstieg zum “Jones Run” abwärts bis zu den Jones Run Falls.

 

Beim Start laufen wir schon in die falsche Richtung, gut so, denn Corinna sieht einen Schwarzbären den Weg kreuzen. Wir kehren um und finden den richtigen Einstieg.
Die Appalachen sind ein Mittelgebirge, dessen Ausläufer wir ja schon in Kanada kennengelernt haben. Der Kamm, auf dem wir mit dem Womo z. Zt. unterwegs sind, verläuft in einer Höhe von ca. 900 m! Wir steigen etwa von dieser Höhe abwärts bis auf 600 m. Viele junge Leute, ja selbst kinderreiche Familien wandern hier. Und man hört hier und da wieder deutsche Stimmen. Der Trail ist gut zu gehen, Wurzeln und herausragende Steine sind selbst von Iwa mit einem begleitenden “Hopp” zu bewältigen.

Interessantes am Wegesrand: Nüsse, in der grünen Schale, noch nicht ganz reif, ähnlich unserer Walnuß, nur kleiner. Hinterher bestimmt: “Shagbark Hickory”.

Der Trail verläuft dann neben einem Gebirgsbach. Das Rauschen wird stärker und dann sind wir am Ziel

Zurück laufen wir dann was länger, klar geht ja bergauf. Etwas geschafft gelangen wir zum Auto. Wir belohnen uns, kaufen Firewood, grillen unsere Beef Ribeye Steaks. Dazu gibt’s rote Kartoffel mit Soure Cream gepimpt mit rote Zwiebeln und Knoblauchbutter.
Wir wechseln das Quartier, (CG Big Meadows).

Von der Schwierigkeit einen Apfel zu fressen

Gleiches Spiel in der Baumkrone

Wir treffen zum wiederholten Mal junge Leute, die den Appalachentrail wandern, d.h. von Georgia bis Main die ca. 3500 Kilometer in 6 Monaten zurücklegen. Wir treffen sie in der Mitte dieses berühmten Wanderweges. Für morgen nehmen wir uns vor, wenigstens ein kleines Stück dieses Trails zu wandern.
Geagt, getan. Der Trail macht kaum Höhenmeter, er bleibt nahe dem Appalachenkamm. Das Klima unter den vielen Bäumen ist angenehm. Tolle Ausblicke in die Ebene. Erst später im Norden sind die Berge höher, dann überschreitet man die Baumgrenze. Eigentlich der Tip für Menschen im fortgeschrittenen Alter, die noch halbwegs fit sind.

Bald verlassen wir aber den Weg, weil er zu steinig ist für Iwa. Wir sind den Appalachian National Scenic Trail wenigstens ein Stück gewandert.
Tiere auf dem Campground bär deer…
Am nächsten Tag noch mal hiken, diesmal den Rose River Loop (4-mile circuit, 4 1/2 hrs hiking time, 910 ft elevation gain) mit den Rose River Falls (67′).

Zwei junge Menschen (Leonhard und Gabi) studieren in Warschau Medizin. Sie schauen vorbei. Corinna hatte ihnen Tips für die Outerbanks versprochen.
Am Abend lustiges Beisammensein mit Steven und Mareen, einem netten Paar aus Philadelphia.

Am nächsten Tag, die Heimreise rückt näher, bereiten wir unser Womo schon mal auf die bevorstehende Abreise vor. Stauräume ausräumen, sauber machen, einräumen. Nicht mehr benötigte Dinge werden eingebunkert, einiges landet auch im Mülleimer.

Nach dem Frühstück, die Vorräte waren ziemlich geschrumpft, fahren wir bis zum Ende des skyline drive. Wir kaufen ein und stoppen bei den two fat butchers. Erst im Campground des Bull Run Regional Park schalten wir das Wohnmobil ab. Wir sind 23 Meilen vom Zentrum Washington DC entfernt.